Wirtschaftliche Order-Fulfillment-Strategien für die Lagerlogistik

Die Anforderungen, die Verbraucher:innen an Unternehmen stellen, sind so hoch wie nie, und die Erwartungen werden weiter steigen, da immer mehr Unternehmen versuchen, Marktanteile zu erobern. Um die Marktanforderungen erfüllen zu können, sind Investitionen in die Lieferkette und effiziente Strategien für das Order Fulfillment erforderlich. Zwei Hauptstrategien haben sich in diesem Bereich etabliert: Just-in-Case (JIC) und Just-in-Time (JIT). Während es bei JIT darum geht, dass die Ware möglichst exakt zum Zeitpunkt des Bedarfs geliefert wird, fokussiert sich die Just-in-Case-Logistik darauf, stets ausreichende Bestände zu halten. Order Fulfillment und Lagerlogistik sind jedoch keine Alles-oder-nichts-Angelegenheit. Die Kombination dieser Strategien mit OTIF (On-Time, In-Full) und die Implementierung von Lagerautomatisierung maximiert die Effizienz und Kund:innenzufriedenheit.

Just-In-Case-Lagerlogistik

Die Just-in-Case-Strategie zielt darauf ab, Störungen in der Lieferkette auszugleichen. Der Gedanke dahinter ist, Bestände in den Lagern des Unternehmens zu halten, um plötzliche Nachfragespitzen abzufangen und etwaige vorgelagerte Unterbrechungen abzufedern. Bei korrekter Anwendung minimiert die JIC-Strategie die Verschwendung und hält gleichzeitig die Kund:innenzufriedenheit aufrecht.

Manche denken, bei der Just-in-Case-Strategie ginge es darum, riesige Mengen an Beständen zu kaufen und für schlechte Zeiten vorzuhalten. Dem ist jedoch nicht so. Einige US-amerikanische Einzelhändler:innen taten genau dies während der globalen COVID-Pandemie, diese Strategie ging jedoch letztlich nach hinten los. Die Unternehmen mussten hohe Rabatte gewähren, um die unverkauften Waren loszuwerden.

Die JIC-Strategie fokussiert sich auf die Optimierung der Bestände.

Vorteile und Herausforderungen der Just-In-Case-Methode

Vorteile:

Sicherheitsbestand: Das Vorhalten zusätzlicher Bestände reduziert Lieferverzögerungen, die zu Kundenbeschwerden führen würden.
Kostenplanung: Die Just-in-Case-Methode ermöglicht eine bessere Planung und somit genauere Kostenkalkulation.
Reaktionsfähigkeit: Wenn die Nachfrage plötzlich ansteigt, kann das Unternehmen seine Marktposition stärken.
Effizienz: Das Vorhalten größerer Bestände langlebiger Artikel erhöht die Effizienz bei geringem Risiko.

Herausforderungen:

Höhere Lagerkosten: Die Lagerung zusätzlicher Bestände ist teurer, insbesondere bei verderblichen Waren oder Produkten unterschiedlicher Größe.
Risikomanagement: Bei verderblichen oder saisonalen Waren besteht das zusätzliche Risiko von Überbeständen.

Beispiele:

Unser Kunde Thomann ist ein in Deutschland ansässiger Musikalienhändler, der seine Produkte weltweit versendet. Da es sich bei Musikinstrumenten um langlebige Produkte handelt, profitiert das Unternehmen von einem Sicherheitsbestand. Und dank der hochautomatisierten Intralogistik, die wir für das Musikhaus implementiert haben, beträgt die durchschnittliche Auftragsdurchlaufzeit nur 28 Minuten.

Conrad Electronic ist ein weiteres Beispiel für einen Kunden, der von einer JIC-Strategie profitiert. Das Unternehmen verkauft Unterhaltungselektronik und elektronische Komponenten an Millionen von Kund:innen weltweit. Da Elektronik für gewöhnlich nicht saisonabhängig ist, ist es kosteneffizient, zusätzliche Bestände vorzuhalten. Mit einer JIC-Strategie gepaart mit der Lagerautomatisierung von TGW Logistics konnte das Unternehmen seine Wirtschaftlichkeit steigern.

Unsere Intralogistiklösungen

Umsetzung der Just-in-Case-Strategie

Für die Implementierung des Just-in-Case-(JIC-)Prinzips für das Order Fulfillment sind ein gut organisiertes Lagersystem und eine effiziente Lagerlogistik erforderlich. Hier kommt moderne Lagerautomatisierungssoftware wie die WERX Management Software (WMS) von TGW Logistics ins Spiel. Unsere Software automatisiert die Verwaltung der Lagerpositionen, gewährleistet eine präzise Nachverfolgbarkeit der Produkte über die Lieferkette hinweg und minimiert Fehler bei der Kommissionierung – alles wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche JIC-Einführung.

Besonders bei großen Lagern und Lagererweiterungen ist Automatisierung für die JIC-Strategie wichtig. Mit unseren Lösungen hat unser Kunde Kärcher seine Lagerkapazität um 40 % erweitert und gleichzeitig die Vorlaufzeiten auf 30 Minuten reduziert. Dank seiner Skalierbarkeit kann das Lager sogar noch weiter ausgebaut werden.

Automatisierungssoftware wie WERX verhindert, dass eine JIC-Strategie aufgebläht und teuer wird, wenn Unternehmen wachsen und ihren Betrieb ausbauen.

OTIF: Überwachung der Lagerlogistikleistung

Ein wesentlicher Leistungsindikator in der Logistik ist OTIF (On-Time, In-Full). OTIF misst den Anteil der Lieferungen entsprechend der Menge und dem Zeitplan. Anhand dieser Kennzahl können Unternehmen ihre logistische Leistung verfolgen und verbessern. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich.

Verbesserung der Kund:innenzufriedenheit: Die Logistikdienstleistung erfüllt die vereinbarten Mengen und Lieferbedingungen.
Weniger Retouren: Eine hohe OTIF-Quote weist auf eine Verringerung der Produktretouren hin – eine der größten Quellen für Verschwendung in der Logistik.
Optimierung des Lagerraums: Ein hoher Anteil an rechtzeitigen und vollständigen Lieferungen erleichtert die Planung und Optimierung der verschiedenen Bereiche des Lagers.

Produktretouren und Verschwendung

Die unbequeme Wahrheit ist, dass jedes Jahr retournierte Waren im Wert von Milliarden von Dollar weggeworfen werden. Es ist teuer, Retouren abzuwickeln und Produkte für den Wiederverkauf vorzubereiten, selbst wenn sie einwandfrei sind. Bei vielen Unternehmen landen Retouren daher auf dem Müll, weil dies letztendlich billiger ist. TGW Logistics möchte ein Teil der Lösung für dieses wachsende Problem sein.

Ein Vorteil der automatisierten Lagerlogistik ist die höhere Auftragsgenauigkeit, was die Zahl der Retouren verringert. Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Wiedereinlagerung zurückgeschickter Waren, sodass diese wieder in den Verkauf aufgenommen werden können. Indem sowohl die Anzahl der Retouren als auch die Kosten für die Abwicklung gesenkt werden, kann die Produktverschwendung verringert werden. Wir möchten Lösungen bereitstellen, die Anreize für den Umweltschutz bieten. Je weniger Abfall auf Mülldeponien und in den Meeren landet, desto besser für uns alle.

Fazit: Effizienz mit TGW Logistics

Mit der Just-in-Case-Strategie für das Order Fulfillment und einer hohen OTIF-Quote können Unternehmen ihre Logistikprozesse optimieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit maximieren. Eine digitale Lagerverwaltung ermöglicht eine effiziente und fehlerfreie Logistik, die sowohl den Anforderungen des modernen Marktes als auch den Erwartungen der Kunden gerecht wird.

TGW Logistics bietet umfassende Lösungen, die die Vorteile von JIC-Bestandsmanagement und OTIF kombinieren. Unser breites Spektrum an führenden Automatisierungstechnologien wird seit vielen Jahrzehnten von unseren Kunden geschätzt und ist besonders für unterschiedlichste Produktgrößen geeignet. Wenn Sie Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Bestandsverwaltung benötigen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Mit unseren maßgeschneiderten Logistiklösungen gestalten wir Ihre Lagerprozesse effizient und zuverlässig.

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TGW Logistics ist ein international führender Anbieter von hochautomatisierten Intralogistik-Lösungen mit Headquarter in Österreich. Als Systemintegrator übernehmen wir die Planung, Produktion, Realisierung und Wartung von leistungsstarken Distributionszentren – von Mechatronik über Robotik bis Software. Damit fungieren wir als Möglichmacher für unsere Kunden und unterstützen sie beim Realisieren ihrer Zukunftspläne. Mehr als 4.500 Mitarbeiter:innen in Europa, Asien und Nordamerika überzeugen durch Kompetenz und Lösungsorientierung. Ganz in Übereinstimmung mit unserem Claim: It´s possible! Eigentümerin von TGW Logistics ist die TGW Future Privatstiftung.

Effiziente Logistik Kombination von just-in-case und on-Time, in-full